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Der digitale Graben liegt bei 50 Jahren

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Wie weit ist Deutschland schon eine Internet-Gesellschaft, eine Webciety, wie es die Cebit formuliert? Dazu hat der Branchenverband Bitkom 1000 Menschen befragt. Erste Erkenntnis: Der digitale Graben zwischen den Generationen existiert, aber er liegt nicht bei 30 Jahren, sondern bei 50 Jahren. „Die Unter-50-Jährigen nutzen das Internet doppelt so häufig wie die Über-50-Jährigen“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer auf der Computermesse Cebit in Hannover.

  Bild zu: Der digitale Graben liegt bei 50 Jahren 

 Christian Spahr, August-Wilhelm Scheer und Messechef Ernst Raue erklären die Webciety

„Es ist eine generelle gesellschaftliche Aufgabe, diesen digitalen Graben zu schließen“, forderte Scheer und meint damit zum Beispiel ergonomische Geräte und Volkshochschulangebote, die sich speziell an Menschen über 50 Jahre richten. Unterschiede in der Internetnutzung seien zwischen Mittzwanzigern und Mittvierzigern kaum zu erkennen. Dagegen unterscheide sich der Mittvierziger signifikant vom Mittfünfziger, sagte Scheer.

Moderne Technik wirkt sich signifikant auf gesellschaftliche Werte aus. Fast jede zweite Befragte stimmte der Aussage zu, das Internet habe den Lebensstil in den vergangenen zehn Jahren verändert. Zum Beispiel können sich 97 Prozent der Befragten unter 30 Jahr ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen, aber nur 43 Prozent wollen auf den aktuellen Lebensgefährten nicht mehr verzichten. Auch das Auto ist weit weniger wichtiger als Handy und Internet. „Es gibt eben noch keine Flatrate in den Lebensbeziehungen“, sagte Scheer. In der Gesamtbevölkerung haben Lebenspartner und Auto aber noch einen höheren Stellenwert als Handy und Internet.

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Ebenso wie alte Werte löst sich auch die Trennung zwischen Beruf und Freizeit auf. „Die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit verwischen sich. Zwei Drittel der Befragten nutzen das Internet für berufliche Zwecke auch in ihrer Freizeit“, sagte Scheer. Das habe weitreichende Konsequenzen, wie das Berufsleben definiert wird. Scheer forderte die Unternehmen auf, die private Internetnutzung am Arbeitsplatz zu tolerieren.

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Zum Lebensgefühl gehört auch die Kontaktpflege in Web 2.0 Gemeinschaften. Immerhin haben 8 Prozent der Menschen, die diese Angebote nutzen, dort ihren Lebensgefährten gefunden.

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von Holger Schmidt erschienen in Netzwirtschaft ein Blog von FAZ.NET.


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